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Lernen Sie die Menschen kennen, die den speziellen Vibe des Bahnhofsviertels prägen. Gastronomen, Einzelhändler, Kulturschaffende oder Hoteliers sorgen hier Tag für Tag für besondere Erlebnisse und Geschichten.
Sara Restaurant
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Supermarkt
Cavusoglu
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MIA Trattoria e Bar
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Deutsches Theater
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25 Hours Hotel
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Sara Restaurant, Landwehrstraße 42
Hitze bollert aus der Lüftung der kleinen Bäckerei. Sie kommt aus einem brusthohen Steinofen, der im Sekundentakt mit immer neuen Teigfladen bestückt wird. Es ist 10 Uhr morgens, und obwohl im Lokal nebenan noch nicht viel los ist, haben die vier Bäcker das Regal gegenüber dem Ofen bereits mit dutzenden Fladenbroten gefüllt. Der Raum, in dem sie arbeiten, ist winzig. Sie bewegen sich darin mit traumwandlerischer Sicherheit. Jeder ihre Handgriffe sitzt. Fast scheint es, als würde man einer lang einstudierten Choreografie zuschauen.
Fragt man im Bahnhofsviertel nach dem besten Fladenbrot und den besten Kebap-Spießen der Gegend, wird man meist in die Sara Lounge in der Landwehr-/Ecke Goethestraße geschickt. „Rund 5.000 Fladenbrote backen wir hier jeden Tag“, erzählt Waran Saeed und quittiert das Staunen über diese Zahl mit einem Lächeln. Waran Saeed ist 27 Jahre jung und Geschäftsführer der Sara Lounge, die sein Vater im Bahnhofsviertel aufgebaut hat. Rund 2.000 Fladen werden jeden Tag als Beilage zu den Spezialitäten des Lokals benötigt. Etwa 1.000 gehen im Straßenverkauf weg. Der Rest wird an umliegende Supermärkte geliefert.
Doch nicht nur das Fladenbrot kommt hier in einer sensationellen Frische auf den Tisch, auch die Kebap-Spieße werden stets frisch zubereitet und gegrillt. „Wir haben unsere eigene Metzgerei“, erklärt Waran Saeed stolz. „So können wir sicher sein, dass die Qualität immer stimmt.“ Außerdem produziere man nicht in Unmengen vor. „Wenn etwas aus ist, dann ist es aus.“ Und muss am nächsten Tag eben wieder neu gemacht werden. Wer die Hackfleisch- oder Hähnchenspieße einmal probiert hat, weiß genau, wovon Waran Saeed spricht.
Spätestens ab dem Nachmittag herrscht in der Sara Lounge ein reges Kommen und Gehen. Die Stammkundenquote ist hoch. Bei der Suche nach einem freien Tisch in der Sara Lounge wird häufig nach links und rechts gegrüßt. Manche Gäste kommen in ihrer Pause einfach auf einen Tee und ein Schwätzchen vorbei. Sind die Tische draußen besetzt, wird schon mal die eigene Motorhaube zur Ablage für die gläsernen Teetassen umfunktioniert. Anschließend geht es zurück an die Arbeit. Natürlich nicht, ohne ein paar Fladenbrote mitzunehmen.
Supermarkt Çavuşoğlu, Goethestraße 15
Früchte und Gemüse in allen erdenklichen Farben und Formen, Konserven, Käse, frischer Fisch und eine Fleischtheke, die keine Wünsche offenlässt: Im Çavuşoğlu Supermarkt taucht man ein in eine Welt voller Möglichkeiten. Das Münchner Bahnhofsviertel wird nicht umsonst für die Qualität seiner türkischen Supermärkte gerühmt – und der Traditionsladen in der Goethestraße 15 ist eines der besten Beispiele. Seit über 40 Jahren gibt es ihn – Kennern zufolge zählt er zu den bestsortierten der Stadt.
Geschäftsführerinnen sind Gülün Korkmaz, geborene Çavuşoğlu, und Şahinaz Çavuşoğlu. Die beiden Schwestern setzen hier die Arbeit ihres Vaters Ruhi Çavuşoğlu fort. Ab 1985 baute er die Supermärkte auf, letztes Jahr verstarb er. Im Markt hängt sein Porträt an der Wand, mit einem Blick, der wirkt, als würde er wie früher jeden Tag nach dem Rechten sehen. Die Aufgabenverteilung unter den Schwestern ist klar: Während Şahinaz vor allem Ware in der Großmarkthalle besorgt – „Sie hat einen LKW-Führerschein“ –, kümmert sich Gülün vorwiegend um die Buchhaltung und das Organisatorische.
„Hier ist unsere Heimat“, sagt Gülün Korkmaz über das Bahnhofsviertel. „Ich kenne hier alle.“ Die benachbarten Ladenbesitzer ebenso wie die Rentner, die in ihren Supermarkt nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zum Reden kommen. „Für ein paar freundliche Sätze muss einfach Zeit sein“, findet sie. Es gibt Stammkunden, die kommen aus Schwabing. Andere fahren extra aus Rosenheim hierher, um bei den Çavuşoğlus einzukaufen. In erster Linie sicher wegen der Waren. Aber vielleicht auch, weil sie hier nicht als Kunden, sondern als Menschen gesehen werden. An der Fleischtheke werden Lammkoteletts oder Kalbsschnitzel nicht einfach nur verpackt und herübergereicht, sondern gleich auch Rezeptvorschläge und Zubereitungsmethoden besprochen. Und wenn es Fleischpflanzerl gibt, dann liegen immer auch ein paar zum Probieren da. „Ich möchte, dass sich die Kunden bei uns wirklich wohlfühlen“, sagt Gülün Korkmaz. Und fügt einen bemerkenswerten Satz hinzu: „Unser Markt, der gehört doch eigentlich gar nicht uns. Er gehört allen, die hier einkaufen.“
MIA Trattoria e Bar, Schwanthalerstraße 12
München wird nicht umsonst oft als „nördlichste Stadt Italiens“ bezeichnet. Mit dem Dolce Vita kennen sich die Menschen hier bestens aus. Die Trattoria Mia in der Schwanthalerstraße ist einer der besten Orte, um dieses Leben in vollen Zügen zu genießen. Ihre Grandezza würde selbst in Mailand, New York oder Singapur für Aufsehen sorgen. Inhaber und Chef Frank Mansory muss ein wenig schmunzeln, wenn er erzählt, wie er Freunden und Bekannten kurz nach der Eröffnung im Herbst 2022 von seinem neuen Lokal vorgeschwärmt hat. Es sei so schön geworden, sie müssten unbedingt einmal vorbeikommen. Doch so recht glauben wollten sie ihm nicht.
Ein Top-Level-Lokal? Im Bahnhofsviertel? „Und wenn sie dann doch endlich da waren, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus“, lacht Mansory. Da war die meterhohe Bar, die bis unter die Decke geht, die intimen Sitzecken, die Kugelstablampen, die kleinen runden Café-Tische aus Marmor. Und nicht zuletzt der riesige Innenhof mit Loungelandschaft, der abends so wunderschön beleuchtet wird.
Frank Mansory kam in den 90ern aus dem Irak erst nach Leipzig, später nach München. Sein beruflicher Werdegang wurde ihm im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt, denn er stammt aus einer Familie von Gastronomen. Neben der Trattoria Mia betreibt er gleich gegenüber auch noch das Sojo, das Restaurant im Deutschen Theater. Demnächst wird er im Bahnhofsviertel sogar ein Hotel bauen. Mansory mag die Dynamik der Gegend und das große Potenzial, das hier schlummert. „Die Schwanthalerstraße ist so breit. Sie könnte ein echter Boulevard werden.“ Dafür müsste sie nur etwas grüner sein und mehr Platz für Menschen, Events und Gastronomie bieten, etwas weniger für Autos.
Immer wieder wirbt Mansory bei der Stadt für seine Ideen. Und tatsächlich, wenn man aus einem Fenster der Trattoria auf die Straße schaut, dann braucht es gar nicht so viel Fantasie, um sich hier eine Flaniermeile vorzustellen, wie man sie aus Paris, Barcelona oder Lissabon kennt. „Man müsste es nur endlich einmal anpacken“, sagt Mansory, der das Anpacken seit jeher gewohnt ist. An ihm wird es jedenfalls nicht scheitern.
Deutsches Theater, Schwanthalerstraße 13
Langsam werden im samtroten Theatersaal die Lichter gedimmt. Das Flüstern in den Zuschauerreihen, ergänzt von dem einen oder anderen Räuspern, verstummt nach und nach. Über den abgedunkelten Raum senkt sich eine erwartungsvolle Spannung. Alle Blicke sind auf die Bühne gerichtet. Gleich beginnt die große Show.
Das Deutsche Theater in der Schwanthalerstraße ist eine der außergewöhnlichsten Bühnen in der Münchner Kulturlandschaft. Verantwortlich fürs Programm ist seit 2022 Thomas Linsmayer: „Ein solch großes Show- und Musical-Angebot wie bei uns gibt es sonst nirgendwo“, sagt er stolz. Ergänzt wird dieses Angebot um Konzerte mit prominenten Künstlern aus aller Welt. Das Besondere: Das Deutsche Theater ist ein Gastspieltheater. „Wir haben kein festes Ensemble, mit dem wir arbeiten, sondern können uns die besten Produktionen weltweit einkaufen“, so der Theaterchef. Zu erleben ist diese Qualität, wenn zum Beispiel die West Side Story aus New York nach München kommt, mit einer künstlerischen Leitung, die das Stück seit Jahrzehnten von Erfolg zu Erfolg führt.
Ins Schwärmen gerät Linsmayer, wenn er vom barocken Silbersaal erzählt. Der kleinere der beiden Aufführungsräume des Deutschen Theaters zeigt sich den Besucherinnen und Besuchern noch genauso wie im Jahr 1896, als das Theater seine Pforten öffnete. Unter dem Motto „Die Welt im Silbersaal“ erhielt das Genre der Weltmusik hier erstmals ein festes Zuhause in München. Das neue Salon-Programm bringt dagegen kleine Revuen und klassische Musik in den Silbersaal. „Die lassen sich hier in einer intimen, freien und manchmal auch frechen Atmosphäre erleben“, erklärt Linsmayer. Auch die ursprüngliche Nutzung als Tanzsaal lebt neuerdings wieder auf.
Überhaupt das Tanzen: Was wäre das Deutsche Theater ohne seine legendäre Ballsaison? Fünf Wochen im Jahr ist das Haus Schauplatz für einige der größten Gesellschafts- und Faschingsbälle im Süddeutschen Raum. Dafür werden im großen Theatersaal extra die Bestuhlung und die Podesterie ausgebaut. Und wer beim Thema „Ball“ an steife Feste denkt, dem empfiehlt Linsmayer, einmal beim großen Swingball am letzten Faschingswochenende dabei zu sein. „Da kommen an die 2.500 Menschen aus aller Welt nach München, auch viele junge Menschen. Sie tauchen hier für zwei, drei Tage lang in ein Swing-Festival ein, bei dem eine geradezu ansteckende Lebensfreude herrscht.“
Mit seiner Energie passt das Deutsche Theater perfekt ins vielgestaltige Bahnhofsviertel – „einem der wenigen Orte in München, der bunt und urban ist“, wie Linsmayer sagt. Fest steht: Wer dieses Viertel entdecken und erleben will, kommt an seiner bekanntesten Bühne nicht vorbei.
25hours Hotel The Royal Bavarian, Bahnhofsplatz 1
Die Boilerman Bar ist eine dieser Locations, die Energie und Behaglichkeit in genialer Weise verbinden. Sessel aus rotem, blauem oder grünem Samt stehen vor Regalen mit Büchern oder edlen Spirituosen. Auf dem Weg in die Bar kommt der Gast an einem Schwanensessel, Jagdtrophäen, einem Pferdeschlitten und einer Ahnengalerie in Öl vorbei.
„Kennst du eins, kennst du keins“, lacht Frank Beiler, General Manager des Münchner Ablegers der 25hours Hotels, in dem sich die Boilerman Bar befindet, und spielt damit auf die Einzigartigkeit dieses Ortes an. Seit sechs Jahren gibt es das Hotel, das sich mit dem treffenden Beinamen The Royal Bavarian schmückt. Hier wird bayerische Gemütlichkeit mit einem wohltuenden Augenzwinkern interpretiert und um eine lässige Weltläufigkeit ergänzt.
Dazu trägt auch das wunderschön eingerichtete Restaurant NENI von Haya Molcho bei. Hier ist das Teilen von Speisen fester Bestandteil des Konzepts - ganz im Balagan-Stil, was so viel wie "sympathisches Chaos" bedeutet. Serviert wird eine feine Sharing-Küche, die vorrangig israelisch-orientalisch geprägt ist, und zusätzlich von diversen Küchen der Welt inspiriert ist. Doch damit nicht genug. Wer das Hotel zur richtigen Zeit besucht, der stolpert schon mal in eine Bier-Yoga-Session oder in einen Queer Dating Abend. „Mal schauen, was uns im Eventbereich noch alles so einfällt“, schmunzelt Beiler.
Die Lage des 25hours Hotel The Royal Bavarian könnte nicht besser sein. Früher befand sich hier das alte Königliche Telegraphenamt und Oberpostamtsgebäude. Von der Boilerman Bar blickt man direkt auf die wichtigste Baustelle Münchens: den Hauptbahnhof. Das Hotel steht gleich am Eingang in die quirlige Schützenstraße. Schon bevor er die Rolle als General Manager im 25hours Hotel The Royal Bavarian im März 2022 übernommen hat, war Frank Beiler als Hotelmanager im Bahnhofsviertel tätig – und zwar mit Begeisterung: „Was die Menschen an New York oder London lieben, findet man in München nur hier: Menschen aller Couleur, ungewöhnliche Geschäfte und Läden in großer Dichte. Das Viertel ist lebendig, laut, manchmal anrüchig – und ein bisschen crazy.“
Und die vielen Baustellen? Stören die nicht? „Die gehören dazu. Klar müssen wir aufgrund der Baustellen die Fenster häufiger putzen. Aber ich freue mich so sehr auf 2030 und die folgenden Jahre, wenn die großen Projekte abgeschlossen sind. Das wird einfach ein Traum“, ist sich Frank Beiler sicher. Das Bunte, ein bisschen Verrückte, das das 25hours Hotel The Royal Bavarian perfekt verkörpert, kommt übrigens nicht nur bei den Hotelgästen gut an. Längst haben auch die Münchner die Boilerman Bar und das NENI für sich entdeckt. Das bezeugen die langen Schlangen vor der Bar oder dem Lokal – vor allem am Wochenende.